Wie es ist ein Ami-Womo zu mieten....


 

Als überzeugter Camper, bzw. Wohnmobilisten mieteten wir uns für unsere Tour durch den Westen der USA ein Wohnmobil. Es sollte ein Happy Exploer 22 bis 24 Feet ( 6,70 bis 7, 30 ) Wohnmobil werden. Leider nur als Alkoven zu haben, aber im Spritverbrauch schien es uns noch annehmbar zu sein. Ausserdem haben wir zu Hause auch nur ein 7 m Mobil.
Die Begrüßung bei Apollo in San Francisco war Super. Obwohl der nette Joe  total im Stress war begrüßte er uns, checkte unsere Unterlagen und schickte uns und noch ein Paar gleich zur Einweisung unseres Mobils.

Ein netter Monteur weihte uns in die Geheimnisse eines Amimobils ein.

Schreck Nummer eins: Die Teile waren sehr hoch und wirkten auch sehr lang...genau..nicht getäuscht. Wir bekamen ein neues Wohnmobil, 26 feet...also so was um die 8 m.
Los ging es mit der Einweisung des  Tiago Montara, gebaut bei Fleetwood mit einem 8 oder 10 Zylinder Ford Motor, natürlich Automatik.
Der Wagen ist stolze 2,60 m breit und man höre und staune 3,65m hoch.
Benzintank von 50 Gallonen ( 189 Liter) , die Kreditkarte freut sich jedesmal. 
desweiteren hat er 50 Gallonen Frischwasser und jeweils 40 Gallonen (150 l) Abwasser und Toilettentank.  Was ich gut fand war der Citywasseranschluß-. Schlauch dran, Abwassertank auf und Pumpe aus...kein Entsorgen mehr nötig. Toilettentank wurde auch darüber entleert....genial...allerdings nur auf Campgrounds  mit Full-hook-up möglich.
Nun noch das Gewicht, mit 6,5 Tonnen kein Leichtgewicht .





 
Dann fangen wir mal an:
Wenn man rein kommt ein toller 26'' Bildschirm mit DVD. Leicht erklärt, auf dem Dach eine Antenne mit Dvbt.  Gott sei Dank legen wir keinen großen Wert auf TV.
Die Antenne geht über 12 Volt, der TV über 110... lustig, in den Nationalparks gibt es keinen Strom...also auch kein TV.

Das Bett im Alkoven ist groß und breit, aber nur mit einer Dachluke. Wir können nix dazu sagen, haben wir nur zum ablegen unserer Klamotten genutzt.

Das Fahrhaus, tja irgendwie sitzt man doch sehr tief. man kann das Lenkrad verstellen aber den Sitz nicht höher....gewöhnungsbedürftig...


Das Auto bringt uns über alle Berge, man hat halt manchesmal das Gefühl als ob einem gleich der Motor um die Ohren fliegt, aber wie gesagt...man gewöhnt sich. Leider gibt es nur einen Einknöpfvorhang. nicht toll aber ...man gewöhnt sich .
Das tollste war unser Radio, IPod fähig, aaaaber wenn man auf dem CG hören wollte stellte es sich nach 15 min aus...also es gab kein Radio...
Was gut war wir konnten über die 2  12 Volt Steckdosen unsere iPods und Pads und Phons laden... 
 
 
 
Die Sitzecke ist ein Slide Out. aber auch so zu nutzen. Schon ganz nett wenn man sie rausfährt hat man eine Menge Raum...ansonsten ist es eine Dinette, wie bei uns auch. Na ja fast, die Rückenlehnen sind etwas niedrig. Die Fenster sind Schiebefenster und abgedunkelt. Während der Fahrt klappern sie und gehen auch gerne mal auf. 


Weiter geht es zum Kühlschrank..Dometic..wie in Deutschland auch, allerdings eine andere Handhabung. In 18 Tagen konnten wir nicht herausfinden wie man die Temperatur regelt. Er war immer kalt, teilweise Sau kalt...Die Kühltruhe oben drüber war gut. Sie hat sehr gut gefroren....
 
Kommen wir nun zum Schlafzimmer mit Bad. die Dusche hat angenehme Ausmaße, über Kopf gibt es einen Lichtschacht, nicht zum öffnen, eine Milchglashaube. Direkt daneben das Klo. Sehr beengt alles, aber es geht. Auch der Ami kippt in seine Toilette Chemie und nur das dünne Klopapier...von Thetford ..



Außerhalb das Waschbecken..wer es mag..ich nicht. Die Wasserhähne haben keinen Einhebelmischer, sonder diese alten Wasserhähne.

Das Bett ist breit genug, etwas kurz, für uns reicht es, einzig nervig ist diese Amibettwasche ( kein Spannbettlaken, eine Wolldecke und ein Laken)  nächstes mal kauf ich in Deutschland Billigbettwasche, die ich dann da lasse...

Nun zur Küche. ein Traum bis auf die Spülmaschine alles vorhanden. Backofen, Mikrowelle, der Herd ist klasse. Mit Pizozundung. Genial.


Es gibt genug Töpfe, für 5 Personen Geschirr, eine Schale und ein Sieb. 
Ebenso sind bis auf Schneebesen und Suppenkelle alles wichtige vorhanden . Nicht in der Qualität von zu Hause, aber es ist da. Ebenso ein Kaffeekanne mit Filteraufsatz von Melitta, ein Pfeifkessel und ein Toaster. Dieser ist natürlich nur zu nutzen mit Strom ... über dem Herd gibt es eine Dachluke mit Ventilator. Wenn man diese nicht öffnet und eventuell den Ventilator nicht anmacht springt Ruck zuck der Feuermelder an...hatte ich regelmäßig.


Neben der Küche gibt es noch einen Sessel. Er eignet sich Super zur Ablage von Klamotten. ansonsten haben wir uns nur über ihn  geärgert, während der Fahrt hat sich der Sessel immer wieder aus der Verankerung gerissen...drin gesessen haben wir ein oder zwei mal...
 
Die Klimaanlage...sie kühlt und heizt. Wir haben sie nur in Las Vegas genutzt...sie hat solch einen Krach gemacht. 
Die Tür hat eine Fliegentur, so wie wir es auch kennen. Die Stufe macht gerne was sie will. Es gibt einen Knopf das sie draußen bleibt, ansonsten fährt sie automatisch aus bei Tür auf, und ein bei Tür zu. Bei der geringsten Stromschwankung  bleibt sie nicht draußen sondern fährt ein...
 
Warmes Wasser ...ja wie in Deutschland, Knopf  drücken, Therme springt an...es gibt nur eine Temperatur.
Die Heizung, die brauchen wir ja auch. Sie ist etwas lauter als in Deutschland, heizt aber...eigentlich wars o.k. 
 
Das tollste ..und das ist wirklich das einzige was ich gerne mit nach Deutschland nehmen wurde, war der Generator. Macht zwar tierisch Krach,  aber der Föhn geht...Die Amis lieben ihren Generator, sie haben allerdings auch kaum Solarplatten auf ihren Fahrzeugen...

Wenn wir doch grad beim Strom sind...genial, Kabel raus...und reinstöpseln . Während der Fahrt wurde dann das Kabel im Fahrzeug reingestöpselt, es war die 110 V verbindung zum Generator.

 
Kommen wir nach draußen, der Gastank hat 14gallonen (  52 l). Wir haben nach 1 Woche 3,3 Gallonen  nachgetankt. Das geht leicht. Auf einem CG oder einer Tankstelle sagt man Bescheid, fährt an den großen Tank, ein Mann kommt und tankt Gas nach.

Selbstverständlich hatte das Womo auch eine Markiese. Wir haben diese allerdings nie draußen gehabt. Nur soviel dazu: Sie war elektrisch ausfahrbar und man konnte sie ganz einfach ohne Kurbel rauf und runter drücken.
Dann gab es bei unserem Womo noch ein Aussenradio mit Antennenanschluss für den TV..jawoll...

diverse Klappen, entweder mit einem unterschiedlichen Schlüssel zu schließen oder gar nicht abzuschließen.



Den Benzintank hat man am Heck, kommt immer gut an der Tanke. Entweder blockiert man die Zufahrt oder eine Zapfsäule..
Desweiterren gibt es den Kabelanschluss fürs TV wenn man auf dem CG steht, und eine Aussendusche.
nicht gefunden und vergessen nach zu fragen waren Bordwerkzeug und Ersatzrad. Aber da der Ford hinten Eine Zwillingsbereifung hatte ...wir machten uns keine sorgen.
 
Desweiteren ist der Wagen mit einem Rauchmekder...der auch bei zu viel Hitze anspringt, einem CO2 Warner und einem am Boden !!! verbauten Propangaswarner ausgestattet.

Wir müssen sagen das wir schon gut zurecht gekommen sind.
Die Straßen in Amerika sind zu 85 % breit genug solch ein Auto zu fahren. durch die Länge waren wir etwas eingeschränkt was das Parken in Städten betraf. Aber auch hier fanden wir Lösungen.

Über die Wintertauglichkeit haben wir uns so unsere Gedanken gemacht. Die Umluftheizung war auf den hinteren Wagenteil beschränkt. Hatte man den Slideout rausgefahren hatte man auch gleichzeitig Lüftungsschlitze. Auch der Boden war, obwohl Doppelbodenähnlich aufgebaut fußkalt.
Die Qualität dieses Fahrzeugs ( Neuwert auch ab 60.000 Euro) hat uns nicht überzeugen können. 
 

Wir hatten das Womo 18 Tage und sind 2622 mi / 4219 km gefahren.

insgesamt verbraucht haben wir 330 Gal. / 1249 l Benzin !!! getankt. Das waren 1349 $ / ca. 1000 €

auf 100 mi 12,5 Gal. /47 l das entsprach 47 $ 
oder 
auf 100 km 29 l das waren 36 €

Der reinste Horror und bei einem Trip in den USA unbedingt mit einzurechnen.


Allerdings würden wir immer wieder ein Wohnmobil mieten.

Auch die Rückgabe unseres Feriengefährts ging ohne Probleme von statten. Ein nettes Deutsches Madel nahm uns in Empfang, checkte das sauber gemachte Wohnmobil...so sauber...sie staunte...bestellte uns ein Taxi und ab ging es zur letzten Nacht in Amiland...